Vorgeschichte!                         Liquorunterdrucksyndrom durch eine Liquorleckage

Gleich zu Beginn eine Info: Für die Rubrik: Liquorunterdrucksyndrom habe ich auf Wunsch einer Betroffenen bei WhatApp eine Gruppe eingerichtet. Wer sich am Erfahrungsaustausch beteiligen möchte, kann mir gerne per Mail Bescheid geben.

 

 

 

November 2004, das fast Ende eines Jahres, aber das Ende meines Jobs als Krankenschwester. Mein gesamtes Leben wurde mit einem Schlag zu Nichte gemacht.

Und warum das Ganze, weil eine Patientin im Nachtdienst nicht von der Trage ins Bett rutschen wollte. Mit einer bestimmten und fordernden Bemerkung, dass es schließlich meine Aufgabe sei, sie ins Bett zu legen, verstärkte dann später auch noch meine Wut. 

Den Satz: "Ich kann nicht", kann ich seither auch nicht mehr hören.

Wir haben sie dann zu Zweit ins Bett gehoben.

Da gab es plötzlich einen Pieks im Brustwirbelbereich. Weiter war eigentlich nichts zu spüren. Komisch, ich dachte darüber gar nicht weiter nach.

Eine halbe Stunde später stand diese "nette" Dame dann in der Tür und wollte etwas zu trinken. Erst am darauffolgenden Tag wurde mir bewusst, was da eigentlich mit mir passiert ist.

Nichts ist seither mehr so, wie es vorher war.

Wie gesagt, ich hatte ja Nachtdienst. Nach dem Dienst hatte ich noch keine Probleme. Erst als ich gegen Mittag aus dem Bett aufstehen wollte, schoss mir ein wahnsinniger Schmerz in den Kopf, den ich kaum beschreiben kann. Der Kopf fühlte sich an, wie ein, bis zum Anschlag aufgepumpter Luftballon, der zu explodieren drohte. Es war extrem.

Ich selber vertraue eigentlich nur meiner Intuition und meiner Logik. Ich konnte aber diese Art Schmerz nicht definieren. Hatte auch noch nie von derartigen Schilderungen gehört.

Was war das nur.

Dieses unglaubliche pochern in den Ohren, war wie ein Lautsprecher mit der tiefsten Bass Einstellung und höchsten Lautstärke. Und ebenso wummerte es in meinem Kopf. 

Konnte manchmal sogar, mein eigenes Wort nicht verstehen. Was konnte ich tun. Ich kam bei meinen ganzen Grübelein und Überlegungen darüber zu dem Schluß, dass es nur von der ruckartigen Bewegung beim Umlagern der Patientin gekommen sein konnte. Irgendwo muss ich mir einen Nerv eingeklemmt haben, der solche Symptome macht.

Ich versuchte es mit Massage, mit Einreibungen, mit dem Schlingentisch, mit Rückenschule, mit CO² Injektionen, mit Akupunktur, bekam ein Tensgerät verschrieben.

Nichts nutzte. Das ganze Gegenteil war der Fall. Nach jeder Sitzung eines dieser physiotherapeutischen Maßnahmen, wurde der Schmerz im Kopf verstärkt.

Ich war verzweifelt. Aber auch die Hausärztin glaubte, dass ich ein Psycho bin.

Ihre Bemerkung, als sie mir den Überweisungsschein für den Neurologen vor die Nase hielt, sagte alles.

"Gehen sie mal wieder arbeiten, dann kommen sie auf andere Gedanken."

Wie man sich dabei fühlt, kann wohl nur jemand verstehen, der auch mit seinem Leiden vom Arzt nicht ernst genommen wird.

Mit Tränen in den Augen verließ ich mal wieder die Praxis. Mir erging es nicht nur bei der Hausärztin so, auch Orthopäde, HNO und der Augenarzt, zeigten sich desinteressiert und wollten mich mit Schmerzmitteln vollstopfen. Und der HNO Arzt bemerkte etwas zynisch, ich solle mir Kopfhörer aufsetzen und Musik hören.

So lange ich solche eigenartige Symptomatik hatte, wollte ich weder Schmerztabletten noch Psychopharmaka in mich rein stopfen. Was nützte es mir, Schmerzen zu unterdrücken, wenn die Dosís ständig erhöht werden muss, weil jeder Körper sich ganz schnell daran gewöhnt. Im Laufe meines Arbeitsleben habe ich Patienten, zur Genüge, gesehen, die von Schlaf- und Schmerztabletten abhängig waren.

Bis heute lebe ich diese Einstellung. Ich betäube meine Schmerzen nicht.

Ich kläre die Ursache. Zum Glück kenne ich mich in der Diagnostik etwas aus.

Sicher muss man auch mal einen Arzt aufsuchen. Das sollte man auch unbedingt tun, wenn die Beschwerden nicht für einen erklärbar sind. Aber Schmerzen zu betäuben wäre unverantwortlich.

Nichts desto Trotz sind inzwischen 11 Jahre ins Land gegangen. Ich lebe immer noch. Manche Tage fühle ich mich richtig gut, da hat sich die gesamte Symptomatik auf einer Scala von 1-10 auf 5 reduziert. Das ist für mich extrem gut, wenn man bedenkt, das meine Beschwerden schon so lange bestehen und auf dieser Scala, in seiner Intensität von 1-10 tageweise, wechseln.

Als der Duisburger Professor damals meinte, dass wir keine Krankheit, sondern ein Schicksal haben, stand für mich fest....ich mache das Beste daraus.

Was nutzt es, mit dem Schicksal zu hadern und mich in Depressionen zu flüchten und womöglich noch abhängig von Psychopharmaka zu werden.

Nein, Danke! 

 

http://tarlovzyste.populus.org/rub/13.... Auf dieser Seite findet man sehr interessante Ausführungen.